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Archive for the ‘Twitter’ Category

Health Care Action Center

Die Organisation For America – besser bekannt unter barackobama.com – hat für die Durchsetzung der US-Gesundheitsreform ihre gesamte digitale Grasroots-Technik aufgefahren und bündelt diese im Health Care Action Center.

Neben den bekannten, klassischen Werkzeugen, wie Blog, E-Mail-Formular oder Bannern, nutzt man ein interessantes Tool zur Kampagnenführung: eine automatisierte Nachricht via Twitter an den eigenen Senator oder Repräsentanten.

Das System ist dabei für den Nutzer durchaus einfach zu bedienen. Nach dem Aufruf der Seite gibt man einfach seinen Zip Code – also seine eigene US-Postleitzahl – ein und wird auf seinen eigenen Twitter-Account (wenn vorhanden und angemeldet) mit vorgefertigter Nachricht weitergeleitet, welche an einen der beiden jeweiligen Senatoren seines Bundesstaates adressiert ist.

Die automatisch erstellte Nachricht an Senatorin Barbara Boxer, Kalifornien.

Der Unterstützer muss dann nur noch auf „Senden“ klicken und schon erhält der eigene Senator die Aufforderung dem Gesetzespaket zuzustimmen. Um dem Sozialen-Bewegungs-Gefühl gerecht zu werden, gibt es auch noch eine passende Google Maps Karte, welche gesendete Nachrichten zum passenden Bundesstaat anzeigt.

Google Map mit Tweets geordnet nach Bundesstaaten

Die Idee ist dabei so einfach wie genial, denn es ermöglicht es den Unterstützern von Obama und der Gesundheitsreform ihre politische Meinung der Öffentlichkeit und seinen Freunden bekannt zu geben, sowie seinem Vertreter im US-Kongress dies öffentlich mitzuteilen. Und dies alles mit einem sehr geringen Aufwand, verglichen mit anderen Aktionen wie z.B. einem Telefonanruf bei seinem Vertreter.

Jedoch ist die Frage, ob die abgeschickten Tweets eine genauso große Wirkung haben wie ein durchgängig klingelndes Telefon und ein voller Anrufbeantworter. Jeder Volksvertreter besitzt sicherlich in seinem Büro in Washington einen Telefonanschluss. Dagegen benutzen nur 19 von 100 Senatoren und 51 von 435 Repräsentanten (via) einen eigenen Twitter-Account. Zwar werden die Meldungen an alle Senatoren verschickt (ala „To Sen. Robert Casey: The country needs you to support the Senate health reform bill“), jedoch ist es fraglich ob diese auch der Adressat ließt.

Gerade auch vor dem Hintergrunde einer sehr erfolgreichen Telefon-Kampagne im Oktober, bei der man mit über 500.000  sein Ziel von 100.000 Anrufe leicht überschritten hat, kann man das Twitter-Tool nur als weiteres Standbein der Kampagen ansehen. Gerade auch deshalb, weil das E-Mail-Formular recht einfach zu bedienen ist und somit jeder Volksvertreter damit erreicht werden kann.

Die Telefonkampagne von OfA am 20. Oktober.

Dagegen hat die Nutzung von Twitter natürlich den Vorteil der einfachen Erzeugung von Öffentlichkeit, was bei der Versendung von Mails und der Nutzung eines Telefons komplizierter ist. Allerdings ist dann für mich nicht ersichtlich warum die Kampagne nur sehr begrenzt einen passenden Hashtag wie #hc09 den Nachrichten hinzufügt.

um zuerst die Repräsentanten und nun die Senatoren im US-Kongress dazu bewegen, sich für die von Präsident Obama anvisierte Gesundheitsreform einzusetzen.

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Eines der vielen Tools die im Online-Wahlkampf 2009 genutzt wurden, war das Microblogging. Alle großen Parteien nutzten zur Bundestagswahl die größte Microblogging-Plattform Twitter, neben anderen Social Networks wie Facebook und StudiVZ, mehr oder minder erfolgreich.

Doch warum investierten die Parteien in eine rudimentäre Plattform, welche nur 140 Zeichen pro Nachricht zulässt und man weder Videos noch Bilder direkt einbinden kann? Mal gar nicht von denTwitter Nutzerzahlen zu reden. Nach dem letzten Twitter-Zensus vom September 2009 auf webevangilisten.de von Thomas Pfeiffer gibt es im gesamten deutschsprachigen Raum gerade einmal etwa 240.000 Nutzer. Im Vergleich zu Facebook (ca. 6,2 Mio Nutzer) oder StudiVZ/MeinVZ/SchülerVZ (ca. 15 Mio Nutzer) gerade zu lächerlich. Hatten die Parteien ernsthaft zu viel Geld und Zeit und dachten sich „Mensch, das ist aber ein nettes Maskottchen, da melden wir uns auch an“? Oder haben die Parteien einfach nur mal kurz geschaut, welche Social Networks die Obama-Kampagne nutzte und haben dies einfach übernommen? Dies wäre zwar keine ganz dumme Idee gewesen, aber war durchaus nicht der Fall, obwohl die Obama-Kampagne mit die ersten waren, die Twitter für die politische Kommunikation nutzten.

Die deutschen Parteien werden sich bei der Auswahl ihrer zu nutzenden Netzwerke sicherlich etwas gedacht haben und Twitter war dabei – trotz der geringen Nutzerzahlen – eine gute Entscheidung, denn die deutsche Twittergemeinde ist

jung (32 Jahre), männlich (74%) und gebildet (78% haben Abitur). Zwei von drei betreiben einen eigenen Blog und schreiben über Technik, web2.0-Themen oder Privates. Jeder zweite stammt aus der Medien- oder Marketingbranche und jeder Vierte ist Führungskraft oder Unternehmer/in. Und die meisten (83%) schreiben hauptsächlich auf deutsch.

Dies ergab die Deutsche Twitterumfrage 1.0 im März 2009.  Somit ist der klassische Twitter-Nutzer im Durchschnitt älter sind als in anderen Social-Networks wie eben Facebook (27 Jahre) oder StudiVZ (26 Jahre). Außerdem können die Nutzer durch den Bildungsgrad und die Beschäftigungsart klar als Multiplikatoren identifiziert werden. Besonders die deutschen Blogger, welcher über ihre eigenen Plattformen viele weitere Menschen erreichen. Zudem hat sich Twitter zu einem enorm dynamischen Link-Aggregator entwickelt und die Nutzer geben die besten Beiträge in andere Social Networks weiter.

Bis heute ist @barackobama einer der am meisten abonnierten Accounts bei Twitter. Dabei war der normale Einsatz von Twitter bei Obama eigentlich recht unspektakulär. In erster Linie wurden nur Hinweise auf zeitnahe Ereignisse, wie zum Beispiel Video-Live-Streams von Town-Hall-Meetings, veröffentlicht.

Twitter - Barack Obama- In Denver, CO.

Erst zum Ende des Wahlkampfes 2008 änderte sich die Nutzung vom Newsticker hin zu einer größeren Bandbreite an Nutzungsmöglichkeiten. Man bewarb einzelne Aktionen oder rief schlicht und ergreifend zum Wählen auf.

Wenn man einen Vergleich zu Deutschland ziehen will, dann sollte man @barackobama wohl eher mit den einzelnen Accounts der deutschen Parteien vergleichen, als mit einzelnen Politikern. Denn man twittert weder persönlich, noch geht man – meistens – öffentliche Diskussionen ein. Das liegt in erster Linie wahrscheinlich an der Natur der Sache, denn als abstraktes, unpersönliches Gebilde wie eine Partei lässt sich schlecht persönlich schreiben. Außerdem setzt sicherlich die interne Hierarchie der Parteien bzw. der Wahlkampfzentralen einen Riegel vor, was veröffentlicht werden darf und was nicht. Natürlich ist des Weiteren die Frage nicht unberechtigt ob man mit 140 Zeichen eine vollständige Antwort geben oder ernsthaft bei einer Diskussion etwas beitragen kann. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass dies wirklich möglich ist, da ja auch die Nutzer keine längere Antwort als 140 Zeichen erwarten.

Betrachten wir nun einmal etwas genauer die Twitter-Accounts der Parteien. Als erstes fallen die unterschiedlichen Namen auf. Die SPD und die Grünen werben mit ihrem eigenen Namen für ihren Account. Die CDU dagegen will anscheinend gleich darauf hinweisen, dass hier nur ‚Nachrichten‘ gepostet werden, nicht weniger und leider auch nicht mehr. Bei FDP und Linke sieht das ganze noch ein wenig anders aus. Hier twittern nur die Bundestagsfraktionen und nicht die Parteien, was man auch an den Inhalten bemerkt. Die Linke hat auch noch einen weiteren Account mit dem Namen @48Stunden, da dieser aber kaum genutzt wurde und auch fast keine Follower ist dieser nicht mit in die Betrachtung aufgenommen wurden. Auch die Gründungen der einzelnen Accounts liegen recht weit auseinander. So sind die Grünen schon seit dem April 2008 aktiv. Dagegen die SPD erst seit Ende März 2009.

CDU SPD FDP Grüne Linke
Name @cdu_news @spdde @FDP_Fraktion @Die_Gruenen @linksfraktion
Gründung 09.02.09 25.03.09 13.08.08 26.04.08 13.01.09

Auch sonst haben die Grünen die Nase vorn. Vergleicht man die Follower-Zahlen (also die Abonnenten) stellt man fest, dass die Grünen hier die meisten Interessierten binden. Gefolgt von SPD, CDU und FDP die recht nah aneinander liegen. Das Schlusslicht ist ganz klar hier die Linke. Ob dies am schlecht zu findenden Namen, an zu wenig Werbung auf anderen Plattformen oder an der geringen Unterstützung von netzaffinen Menschen liegt, lässt sich nur vermuten.

Beim Vergleich der Friends-Zahlen (also den eigenen Abonnements) liegt ein ähnliches Bild vor, nur auf einem bei weit geringeren Niveau. Klar stellt sich hier die Frage, warum man auch seinen eigenen Abonnenten folgen sollte, wenn es doch nur zur Nachrichtenübermittlung und weniger um den direkten Dialog geht. Aber dies ist zu kurz gedacht, denn erstens wird damit ein Interesse der Partei an dem Einzelnen suggeriert und somit eher an den Account gebunden. Desweiteren kann man über einige Analyse-Tools die Diskussionen seiner eigenen Folgschaft in Echtzeit verfolgen und somit auf Entwicklungen schneller reagieren. Die Parteien sollten schleunigst ihre Angst davor ablegen, den „Falschen“, also Politikern oder Unterstützern anderer Parteien, zu folgen.

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Twitter in Jena

twitterjena

Habe mal einen kleinen Twitter-Zensus bzw. die Twitter-Charts für Jena erstellt, einfach um zu schauen wie viele hier Twitter nutzen.

Beim zählen bin auf 111 Nutzer gestoßen, die mit Jena in Bezug stehen. Soll heißen, dass sie entweder bei Location >>Jena<< angegeben haben, bei einigen auch den GPS-Code oder bekannter Maßen aus Jena kommen. Genutzt dafür wurde search.twitter.com und twitterholic.com mit verschiedenen Suchanfragen. Der Anspruch auf Vollständigkeit ist zwar da, aber ich bin sicher dass ich nicht alle erwischt habe. Bei Hinweisen einfach hier einen Kommentar zurücklassen oder mir folgen.

Nach den Angaben des  Zensus der Twitter-Nutzer von webevangelisten.de gab es im September 2009 240.000 deutschsprachige und davon 185.000 aktive Accounts. Runter gebrochen auf ganz Deutschland mit 82 Mio. Einwohner heißt das, dass etwa 0,29 % der Deutschen Twitter nutzen und auch nur wenn nicht Österreich oder die Schweiz mitgerechnet werden.  In Jena – mit 103.000 Einwohnern – twittern nur 0,11 %. Das es in Relation so wenig ist überrascht dann doch etwas, schließlich hat Jena doch mehr als 20.000 Studierende.

Ansonsten sind die Ergebnisse nicht wirklich überraschend. Weit vorne liegen die, welche auch einen recht erfolgreichen Blog führen, wie natürlich @beetlebum oder @astrodicticum. Auch einige Firmen bzw. kommerzielle Website-Betreiber oder so etwas dazwischen – wie @Handelskraft @mobiFlip @BewerberBlog – nutzen relativ erfolgreich Twitter.

Desweiteren finden sich zwei Politiker unter den Nutzern: Christoph Matschie  (@matschie) auf Platz 2 und Jörg Vogel (@joergvogel) – Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion – auf Platz 86. Leider hat er seit dem Ende des Landtagswahlkampfes Twitter überhaupt nicht mehr genutzt. Bei Matschie hat sich das Tweetaufkommen auch erheblich verringert, aber wenigstens nicht gänzlich eingestellt. Außerdem nutzen zwei Jenaer Parteien Twitter als Kommunikationskanal. Ich musste ein wenig schmunzeln, dass die @SPD_Jena vor den @piratenjena liegt.

Und nun genug der schönen Worte, hier sind alle  Zahlen und Namen:

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